WAZ Artikel 2013
07.12.2013
Gelsenkirchen. Vier Schalke-Fan-Clubs haben ihre Heimat in der früheren Braubauernschaft, die zu Bismarck gehört. Aus einem Dutzend Fans, die im Parkstadion zusammenstanden, hat sich 1997 „Immer Blau Haverkamp“ gegründet. Die ersten 100 D-Mark in der Club-Kasse wurden stolz für Stempel, Briefpapier und anderes Büromaterial ausgegeben. 56 Mitglieder zählt der Club, dem bezahlbarer Fußball und der Stadtteil am Herzen liegen, heute.
Vier Schalke-Fan-Clubs haben ihre Heimat in der früheren Braubauernschaft, die zu Bismarck gehört. Aus einem Dutzend Fans, die im Parkstadion zusammenstanden, hat sich 1997 „Immer Blau Haverkamp“ gegründet. Die ersten 100 D-Mark in der Club-Kasse wurden stolz für Stempel, Briefpapier und anderes Büromaterial ausgegeben. 56 Mitglieder zählt der Club, dem bezahlbarer Fußball und der Stadtteil am Herzen liegen, heute.
Es ist viel passiert in über 15 Jahren. Die 10-Jahres-Feier im noblen Glückauf-Club in der Arena oder der Neujahrsempfang mit Stargast Gerald Asamoah. Als Komparsen haben einige Mitglieder im Kult-Film „Fußball ist unser Leben“ mitgewirkt, inklusive Premierenbesuch in der Schauburg. Legendär ist ein Bericht des ZDF-Länderspiegels. „Die wollten unbedingt grölende Fans haben und waren enttäuscht wie normal es bei uns zugeht“, schmunzelt der Vorsitzende, Jörg-Axel Wassermann.
Für die Kamera ist die Truppe sogar durch eine Zechensiedlung gelaufen. „Obwohl wir da nie hergekommen sind“, grinst Gründungsmitglied Christian Willeke. „Einen Fan-Club wollten wir schon immer gründen“, schildert Wolfgang Poppe. Nach dem UEFA-Cup-Sieg hat er die Idee mit Christian Willeke und Frank Brandenburger in die Tat umgesetzt. Der Club ist mittlerweile eingetragener Verein und Mitglied im Forum 2000, einem Zusammenschluss, der sich in Bismarck und Schalke-Nord für die Verbesserung der Lebensqualität einsetzt. Beim Bismarcker Weihnachtsmarkt war der Fan-Club zum Beispiel wieder mit 15 ehrenamtlichen Helfern im Einsatz. Die Gründungsmitglieder sind heute noch dabei, die nächste Generation steht aber parat. Vor Kurzem wurde Jessica-Mareike Templin als zweite Geschäftsführerin gewählt. Probleme hat sie in der Männerdomäne nicht. „Klar gibt es Meinungsverschiedenheiten, aber es geht nur um Fußball.“
Mit der sportlichen Entwicklung sei man insgesamt zufrieden. „Wir spielen jedes Jahr oben mit“, lobt Willeke. Meisterschaft hin oder her: „Das Geld wird in der Champions League verdient.“ Mit der Entwicklung abseits des Rasens tun sich die Fans schwerer. „Wir sind für bezahlbaren Fußball“, gibt Willeke zu verstehen.
Patrick Schleu